Vier Bälle entschieden Pokal-Krimi

Vfl Jesteburg III zieht nach umkämpfter Partie gegen TSV Eintracht Hittfeld IV ins Achtelfinale ein.

Wenn es um historische Momentaufnahmen in der jüngsten Geschichte des Kreis- Tischtennissports geht, dann waren diese meist mit dem VfL Jesteburg verbunden. Vor rund vier Jahren traten sechs Haudegen des Vereins mit einem Durchschnittsalter von 73,8 Jahren zu einem Punktspiel in der Kreisklasse an. Das gab es zuvor noch nie. Vor drei Monaten wurde einer der Spieler dieses Teams 90 Jahre alt: Hubert Stick könnte damit der älteste aktive Tischtennisspieler in ganz Niedersachsen sein. Doch auch die Partie des Herren-CPokals mit jener Jesteburger Oldie-Truppe hatte es in sich: Mit nur vier Bällen mehr auf der Habenseite zog die dritte Mannschaft des VfL ins Achtelfinale des Herren-C-Pokals ein – mit der vielleicht knappsten Entscheidung, in der je ein Sieger eines Kreis-Pokalspiels ermittelt wurde. Die Jesteburger empfingen den Ligarivalen aus der 2. Kreisklasse West, den TSV Eintracht Hittfeld IV. Unspektakulär begann der Pokalfight in jedem Satz ohne Vorgabe und bei beiden Teams auch nicht in Bestbesetzung. Dem Drei-Satz- Sieg von Jürgen Schwahn über Rainer Opel folgte ein 12:10, 11:6, 7:11, 11:9 von Bora Kabakei über Hittfelds Nele Lawrenz und die Hausherren lagen mit 2:0 vorn. Im einzigen Fünf- Satz-Match fightete Jesteburgs Heiner Krieger bis zum letzten Ballwechsel gegen Olli Allert. Wie wichtig dieser Einsatz in der Endabrechnung sein würde, war zu diesem Zeitpunkt des Spiel noch gar nicht abzusehen. Im Entscheidungssatz lag der 74-jährige Noppenspieler des VfL 5:9 zurück, glich nach einer Auszeit noch zum 10:10 aus, um schließlich doch noch mit 13:15 zu verlieren. Sein gleichaltriger Teamkollege Horst Frischer stellte den Zwei-Punkte-Vorsprung zum Ende der ersten Einzelrunde im Spiel gegen Stina Peper wieder her und die Jesteburger führten nun mit 3:1. Klare Entscheidungen in jeweils drei Durchgängen prägten den Verlauf der zweiten Einzelrunde. Nele Lawrenz verkürzte für Team Hittfeld; Bora Kabakei punktete für die Hausherren. Heiner Krieger lag gegen Stina Peper im ersten Durchgang mit 7:2 vorn und gewann dann keinen Ballwechsel mehr in diesem Satz. Er verlor gegen die starke Konterspielerin des TSV ebenso wie Horst Frischer im letzten Einzel des Pokalvergleichs gegen Olli Allert. Gespannte Blicke richteten sich dann auf den Spielberichtsbogen: 4:4 Punkte und 14:14 Sätze ermittelten noch keinen Sieger der Partie. Nach der akribischen Auszählung der gespielten Bälle fiel die denkbar knappe Entscheidung: Die Jesteburger hatten 262 gewonnen, die Hittfelder „nur“ 258.

Kathrin Röhlke Redaktion Winsener Anzeiger